

Ich hatte verschiedene Modelle der Assistenz ausprobiert: Erst einen Pflegedienst, dann einen Budgetassistenzdienst – doch beide hatten ihre Herausforderungen. Am Ende habe ich beschlossen, die Verwaltung selbst in die Hand zu nehmen. Und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Lange Zeit hatte ich einen Pflegedienst, der meine 24-Stunden-Assistenz übernommen hat. Das bedeutete, dass ich mich nicht um die Organisation kümmern musste – aber es gab auch große Nachteile.
Nach vielen Frustrationen stellte ich mir irgendwann die Frage: Warum lasse ich mein Leben immer noch von anderen organisieren? Ich hatte das Gefühl, in einem ewigen Hin und Her zwischen Assistenzdiensten, Abrechnungsproblemen und Kommunikationspannen zu stecken.
Also entschied ich mich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen – und rief direkt beim Kostenträger an. Ich hatte erwartet, auf Bürokratie, Unverständnis oder vielleicht sogar Widerstand zu stoßen. Doch stattdessen passierte etwas ganz anderes:
Wir führten ein langes Gespräch, in dem ich das erste Mal das Gefühl hatte, dass hier wirklich jemand auf Augenhöhe mit mir spricht. Kein Papierkrieg, kein unnötiges Hin und Her – sondern ein ehrlicher Austausch. Es fühlte sich an wie ein Geben und Nehmen.
Von diesem Moment an wusste ich: Ich kann das.
Seitdem verwalte ich mein Persönliches Budget selbst – und das Gefühl, endlich die volle Kontrolle über meine Assistenz zu haben, ist unbezahlbar.
Ein Persönliches Budget kann aus verschiedenen Töpfen finanziert werden. In meinem Fall habe ich ein trägerübergreifendes Budget, das aus folgenden Bestandteilen besteht:
Ein großes Problem beim Budgetassistenzdienst waren die fehlerhaften Lohnabrechnungen. Und wenn dort ein Fehler gemacht wurde, musste ich ewig warten, bis er korrigiert wurde. Das bedeutete Unsicherheiten für meine Assistenten und zusätzlichen Stress für mich.
Deshalb habe ich beschlossen: Ich mache die Lohnabrechnungen jetzt selbst.
Ja, das bedeutet etwas mehr Arbeit – aber dafür habe ich alles unter Kontrolle. Falls doch mal ein Fehler passiert, kann ich ihn sofort beheben, anstatt wochenlang darauf zu warten, dass jemand anderes es tut.
Und nicht nur für mich ist das ein großer Vorteil:
Auch mein Assistenzteam profitiert davon. Sie wissen, dass sie sich auf ihre Chefin verlassen können und ihren Lohn (meistens) pünktlich bekommen. Kein monatelanges Warten, keine Unsicherheiten – und das schafft Vertrauen.
Die Beantragung und Verwaltung des Persönlichen Budgets kann kompliziert sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, Unterstützung zu bekommen. Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) kann helfen, den individuellen Bedarf zu ermitteln, Anträge auszufüllen und mit Kostenträgern zu verhandeln – und das kostenfrei.
Mir persönlich hat es sehr geholfen, direkt mit meiner Krankenkasse zu sprechen. Das lange Gespräch mit meinem Sachbearbeiter hat mir die Angst vor der Bürokratie genommen und mir gezeigt, dass vieles einfacher sein kann, als es auf den ersten Blick wirkt.
Jeder muss für sich den besten Weg finden – sei es durch eine Budgetberatung, Gespräche mit den Kostenträgern oder den Austausch mit anderen, die den Prozess schon durchlaufen haben. Wichtig ist:
Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen.
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