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Urlaub mit SMA Typ III – Zwischen Planung und Freiheit

Im Juni war ich eine Woche lang mit zwei guten Freunden in Alanya, Türkei. Wir hatten uns bewusst für ein kleineres Hotel entschieden – kein riesiges Resort, sondern ein gemütliches Haus mit wenigen Zimmern, persönlichem Service und Aufzug. Und das Beste: Es lag direkt am Strand. Nur etwa 20 Meter Fußweg – perfekt für mich, um nicht jeden Tag weite Strecken gehen zu müssen.

 
Ein blauer Sonnenschirm steht neben einem Felsen am Strand, daneben liegen eine Matte und Taschen.
Ein blauer Sonnenschirm steht neben einem Felsen am Strand, daneben liegen eine Matte und Taschen.

Bei der Planung hatte ich zunächst ein mulmiges Gefühl: Der Urlaub sollte zwar entspannt werden, aber ich wusste auch, dass Sandstrand, Wellen und Transfers kleine Herausforderungen für mich bedeuten. In der Vergangenheit hatte ich in anderen Urlaubsregionen schon Probleme mit dem Ausstieg aus dem Wasser, wenn die Wellen höher oder kräftiger waren. Außerdem erinnerte ich mich daran, wie bei der letzten Reise fiese Flugverspätungen sowohl den Start als auch den Rückflug vermiest hatten. Dieses Mal war zum Glück alles anders.

Entspannte Ankunft dank guter Planung

Die Anreise lief erstaunlich reibungslos ab: keine Verspätung, keine Hektik am Gate, das Gepäck war vollständig da – im Vergleich zur Reise davor war ich echt überrascht. Und als wir ankamen, reichte schon der erste Blick auf das türkisfarbene Meer, und jede Sorge war vergessen. Damit ich nach der Landung keine langen Wege oder organisatorischen Hürden hatte, hatte ich vorsorglich einen Flughafentransfer mit kleinem Shuttle zum Hotel gebucht. So kamen wir ganz entspannt an.

Bei der Hotelwahl achte ich immer darauf, dass ein Fahrstuhl vorhanden ist (auch wenn das in den meisten Hotels Standard ist) und dass der Weg zum Strand möglichst kurz bleibt.

In unserem Fall war das ideal – wie schon erwähnt nur etwa 20 Meter entfernt –, was mir viel Energie für weitere Aktivitäten sparte. Im Hotelzimmer angekommen, fühlte ich mich sofort wohl: kompakt, übersichtlich und sehr schön, mit kurzen Wegen. Alles Wichtige war fußläufig erreichbar – Kiosks, Restaurants, Basar. Die Atmosphäre war fast familiär: Man wurde morgens beim Frühstück mit Namen begrüßt, der Kellner wusste nach zwei Tagen, was ich gerne trinke, und die Rezeption war immer hilfsbereit und nett.

Souverän das volle Programm – mit der richtigen Begleitung kein Problem

Meine Freunde wissen, seit wir uns kennen, von meiner Erkrankung. Sie bieten ihre Hilfe an, wenn ich sie brauche oder darum bitte – aber in den meisten Fällen komme ich selbstständig zurecht. Besondere Absprachen waren deshalb nicht nötig.

Vor Ort haben wir das volle Programm durchgezogen: Pool, Strandspaziergänge, Schwimmen im Meer, Bootsfahrten, eine Jeep-Safari und eine Tour durch die Stadt. Gerade bei der Safari sind wir an Orte gekommen, die körperlich durchaus herausfordernd waren – etwa bergige Strecken, bei denen ich langsam und mit Pausen gehen musste. Ich habe das gut für mich gelöst, indem ich mein eigenes Tempo bestimmt und mir die Zeit genommen habe, die ich brauchte.

Für alles eine Strategie

Auch beim Einstieg in hohe Fahrzeuge hatte ich meine eigene Taktik: Ich ziehe mich etwas an den Fahrzeugen hoch und finde meistens selbst eine Lösung, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein. Wenn ich doch Unterstützung brauche, sage ich das natürlich. Bei Ausflügen mit hohen Transportern war der Einstieg öfter schwierig, aber jedes Mal war jemand zur Stelle, der mir kurz geholfen hat. Meistens habe ich es jedoch selbst geschafft – und wenn nicht, habe ich immer Hilfe bekommen. Hauptsache, man wird nicht zurückgelassen … :D

Im Meer gehe ich so weit wie möglich in Richtung Ufer, bevor ich rauskomme – das hilft mir, mit den Wellen klarzukommen, ohne aus dem Gleichgewicht zu geraten. Auch da habe ich meine eigene Taktik gefunden, um unabhängig zu bleiben.

Ein absolutes Highlight war für mich das Handeln auf dem Basar. Da stehe ich, feilsche um den Preis, lache mit den Verkäufern und spüre diesen kleinen Adrenalinkick, wenn ein Deal gelingt – genau zu dem Preis, den ich wollte. Das liebe ich! Für mich ist das schon fast Therapie und Shopping in einem.

Konkrete Hilfe brauchte ich im Urlaub nur selten, höchstens wenn wir längere Strecken gelaufen sind und ich Pausen gebraucht habe. Ich versuche immer, meine eigenen kleinen Lösungen zu finden.

Natürlich gab es auch mal kleine Reibereien: Der eine wollte nochmal in die Höhle, der andere lieber an den Strand. Einmal gab’s einen kleinen Streit wegen unterschiedlicher Pläne – aber solche Dinge lassen sich schnell klären, wenn man offen kommuniziert. Ich denke, das gehört einfach dazu.

Gut vorbereitet – bestärkt zurück

Emotional gesehen habe ich mich zu 95 % frei gefühlt. Ich konnte tun, was ich wollte, ohne mich ständig ausgegrenzt zu fühlen. Die restlichen fünf Prozent Einschränkung betrafen nur kurze Momente: das Meer verlassen, der Einstieg in einen hohen Jeep oder schwere Beine am Abend. Aber das gehört dazu – und macht die guten Augenblicke umso wertvoller.

Rückblickend hat mich dieser Urlaub sehr gestärkt. Ich habe wieder gespürt, dass Reisen mit SMA nicht nur möglich, sondern bereichernd ist. Klar, Vorbereitung und realistische Erwartungen sind wichtig – aber zu viele Sorgen helfen niemandem weiter.

Mein Tipp: Plant im Team, achtet auf die für euch wichtige Barrierefreiheit, sprecht Wünsche und Bedenken offen an und lasst euch nicht von Kleinigkeiten abhalten. Feiert jede positive Erfahrung! Urlaub mit SMA ist kein Verlust, sondern ein Gewinn – ein Gewinn an Lebensfreude, Selbstvertrauen und wertvollen Erinnerungen.


Luca,
Jahrgang 2004, SMA Typ III

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