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Familiengründung mit SMA – Teil 3 – Wie unser zweites kleines Wunder zu uns fand

Der Weg zu unserem zweiten Wunder war holprig, aber er hat sich gelohnt. In letzten Teil meiner Serie „Familiengründung mit SMA“ erzähle ich, wie unsere Familie noch ein Stückchen vollständiger wurde.

Sandra und ihre Familie gehen über eine Brücke, Sicht von hinten
Sandra und ihre Familie gehen über eine Brücke, Sicht von hinten

Ein eingespieltes Team

Unser Alltag fand schnell eine Routine, und ebenso schnell wurden mein Mann, meine Tochter und ich ein eingespieltes Team. Unsere Tochter war ein sehr friedliches Baby – für uns als Familie mit gewissen Herausforderungen natürlich perfekt.

Ich glaube wirklich, dass ein Baby sich der Umgebung anpasst, sich meinen Bedürfnissen anpasst. Sie war kein Schreibaby und war immer sehr zufrieden. Schon früh konnten wir durchschlafen. Natürlich hatte auch unsere Tochter mal schlaflose Nächte, zum Beispiel, wenn die Zähne kamen. Das war der Zeitpunkt, an dem wir uns eine automatisierte Federwiege anschafften. Denn ich konnte irgendwann nicht mehr „wippen“ und auch bei meinem Mann war irgendwann die Luft raus. So konnten wir immer für uns alle drei die Situationen gut lösen.

Der Wunsch nach einem zweiten Kind

Als meine Tochter zwei Jahre alt war, kam bei meinem Mann und mir immer mehr der Wunsch nach einem zweiten Kind auf. Nach einigen Wochen war ich schwanger! Ich konnte unser Glück kaum fassen.

Doch leider währte das Glück nicht lange: Ziemlich früh erlitt ich eine Fehlgeburt.

Mich plagten Gedanken: Kann ich überhaupt ein zweites Mal schwanger werden? Vielleicht streikt mein Körper einfach. Ich hatte Glück – mein Körper erholte sich schnell, ganz von allein. Mein Mann und ich gaben uns ein wenig Zeit, bevor wir es erneut versuchten.

Eine Achterbahn der Gefühle

Doch diesmal dauerte es noch länger. Es funktionierte einfach nicht, vor allem weil mein Zyklus ein reinstes Chaos war. Ich entschied mich, meine Sorgen offen mit meiner Frauenärztin zu besprechen. Sie nahm mich sehr ernst und entwickelte mit mir einen Plan, eine Medikation, um meinen Zyklus wieder in die richtige Richtung zu bringen.

Doch es war eine Achterbahn der Gefühle, und wir wurden und wurden nicht schwanger.

Irgendwann entschied ich mich, in eine Kinderwunschklinik zu gehen. Ich hatte Angst, dass sie mich, aufgrund meiner körperlichen Einschränkungen, nicht ernst nehmen würden. „Immerhin hatte sie ja schon ein Kind.“ – „Zwei Kinder mit einer Behinderung, unverantwortlich.“ So denken leider einige – und das hatte ich auch schon erlebt.

Doch das Gegenteil war der Fall. Ich hatte eine wirklich tolle Ärztin.

Mein Weg zur dritten Schwangerschaft

Ich musste mir Hormone spritzen, meinen Zyklus in die richtige Richtung bringen. Alle zwei Tage musste ich zum Ultraschall. Jede Frau im Rollstuhl kann es bestimmt nachvollziehen, wie anstrengend Frauenarztbesuche sind – und dann noch dieser Untersuchungsstuhl.

Es war eine sehr anstrengende Zeit für mich, doch ich hatte ein Ziel, und für dieses Ziel habe ich nicht aufgegeben.

Es wurde kontrolliert, wie die vorhandenen Follikel heranwachsen.

Als die Größe gut war, bekam ich eine Auslösespritze, die den Eisprung auslöste.
Zwei Zyklen hat es gedauert – und ich war schwanger. Zum dritten Mal.

Und in eine Kinderwunschklinik zu gehen, war für uns die beste Entscheidung.

Ich hatte wieder viele Ängste. Doch es ging alles gut!

Unser Sohn wuchs prächtig heran, und auch diese Schwangerschaft war ein Traum.
Ich hatte keine Beschwerden.

Der zweite Kaiserschnitt war leichter zu erleben, aber die Schmerzen danach waren umso größer – leider normal bei einem zweiten Kaiserschnitt.

Unterstützung bei der Geburt und im Alltag

Beim zweiten Kaiserschnitt war meine beste Freundin mit im Krankenhaus, damit der Papa bei unserer Tochter bleiben konnte. Eine sehr gute Entscheidung!

Ich war so froh und dankbar über die wahnsinnige Unterstützung meiner Freundin. Sie hat mich diesmal auch stündlich beim Stillen unterstützt, da ich es aufgrund meiner Schmerzen nicht alleine konnte. Aber auch das ständige Umlagern und Mobilisieren hat sie übernommen. Und das alles war so wichtig, denn das können Schwestern im Krankenhaus leider nicht leisten.

Deswegen empfehle ich immer, seine engsten Freunde oder persönliche Assistenz mitzunehmen.

Denn nur so kann man die ersten Kennenlerntage in vollen Zügen genießen – und wird nicht in seinem Handeln eingeschränkt.

Ein zweites Kind – da war die Herausforderung im Alltag natürlich noch größer.

Hier war das A und O definitiv meine persönliche Assistenz. Wir hatten eine klare Aufgabenaufteilung, und mein eingespieltes Team an persönlicher Assistenz hat uns wunderbar unterstützt.

Gastautorin Sandra, Jahrgang 1989, SMA Typ III

Sandra hält ihr Baby im Arm
Sandra hält ihr Baby im Arm

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Fortsetzung folgt...

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