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SMAlltalk SMA
Hat hier jemand Veranstaltungen gesagt? Ob mal ein Konzert, eine ruhige Ausstellung oder vier Tage voller Dröhnung auf einem Festival. Alles ist dabei! Und ich mittendrin.
Ich gehe so gut wie jedes Wochenende (oder auch mal unter der Woche 😊) feiern, auf Konzerte oder einfach auf private Partys. Ich liebe Musik, ich liebe es, neue Leute kennenzulernen, und ich liebe vor allem einfach, mittendrin zu sein. Ich lebe in einer Großstadt, weshalb es nicht so schwer ist, abends einen Club oder eine Bar zu finden. Auch finden hier regelmäßig Konzerte statt, was man als Musikliebhaber*in natürlich in vollen Zügen nutzen kann. Ich bin auch sehr traditionell als Münchnerin groß geworden, weshalb Volksfeste mein zweites Zuhause sind.
Auf irgendetwas achten, tue ich in den meisten Fällen nicht. In Bierzelten gibt es mittlerweile immer eine Rollstuhltoilette. In Clubs mache ich mir da auch keinerlei Gedanken, da ich auch auf normale Toiletten gehe. Es ist zwar ultra eng, aber mit geballter Kraft von meinen Begleitungen geht das immer! Wichtig ist einfach, dass die Toilette ohne Stufen zu erreichen ist. Im Vorfeld checke ich immer die Aufzug-Situation ab. Komme ich rein? Was sind das für Aufzüge? Denn in Altbauten gibt es oft Aufzüge, in die Rollstühle gar nicht reinpassen.
Ich benötige dauerhaft Hilfe. Also sind meine Assistent*innen immer mittendrin. Zusätzlich gehe ich auch mit Freund*innen los, selten allein ohne Freunde. Umso später der Abend wird, umso größer wird immer die Gruppe. Alle Freund*innen kennen meine Assistent*innen und zusammen haben wir dann immer viel Spaß!
Auch bei Unternehmungen mache ich mir oft wenig Kopf! Klar, wenn es Konzerte sind, ist es schon wichtig, dass ich die barrierefreien Tickets bekomme - da telefoniert man sich schon oft die Finger wund… Aber zum Beispiel in Bars oder Restaurants findet man entweder vorher die Infos online, man ruft kurz an oder oftmals gehen wir auch einfach hin und schauen uns die Situation live an.
Und trotzdem sind Barrieren meine täglichen Begleiter. Manchmal findet man Lösungen. Zum Beispiel eine Stufe mit irgendwelchen Holzbrettern zu überwinden. Oder wir versuchen den Weg freizuräumen.
Würde ich alle Herausforderungen in meinem Leben aufschreiben oder in Erinnerung behalten, könnte ich wahrscheinlich einen Roman füllen. Herausforderungen sollte man annehmen und das Beste daraus machen. Ich habe immer versucht, eine Lösung zu finden, und um Hilfe gebeten, wenn es nötig war. Oftmals kommt einem das Umfeld super entgegen und versucht, alles möglich zu machen. Ich atme tief durch. Nur den Kopf stecke ich niemals in den Sand.
Und während andere denken: „Hilfe, so viele Menschen!“ – gehe ich einfach mitten rein! Ich war noch nie jemand, der am Rand stand. Schon als Kind wollte ich immer mittendrin dabei sein.
Das Wichtigste ist, dass ihr euch wohlfühlt. Blicke von anderen lassen sich nicht vermeiden – aber darüber kann man hinwegsehen.
Ein Selfie von Lilli auf einem Konzert
Macht Veranstalter im Nachgang auch auf Barrieren aufmerksam. Schreibt denen E-Mails und teilt ihnen mit, was grobe Fehler sind. Auch ich habe schon sehr oft teilweise böse E-Mails geschrieben. Und oftmals wurden genau diese Sachen dann verbessert. Es ist immer eine Frage der Einstellung. Wir wissen, wie es am besten läuft – also sollten wir diese Tipps weitergeben, damit sich andere verbessern können.
Lilli,
Jahrgang 2001, SMA Typ II
Hinweis: Erkennbare Markennamen sind willkürlich gewählt und dienen ausdrücklich nicht der Produktplatzierung. Biogen nimmt keinerlei Einfluss auf Umsatzgeschäfte der auf SMAlltalk sporadisch erkennbaren Markenhersteller und es bestehen diesbezüglich keinerlei Erwartungen.Â
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