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Feiern trotz Barrieren: Ich bin immer dabei! – Mit Musik, Mut & Freunden durch Clubs, Feste & Konzerte

Hey ihr Lieben! Ich bin Lilli, 24 Jahre alt und ich gehe super gerne auf Veranstaltungen – ganz egal welcher Art. Deshalb möchte ich heute meine Erfahrungen und Tipps mit euch teilen. Ich habe SMA Typ II – zwar mit einem milden Verlauf, bin aber dennoch auf einen E-Rollstuhl und eine 24-Stunden-Assistenz angewiesen.

 
Ein Foto von Lilli, die auf einem Konzert ist – hinter ihr befinden sich viele Personen und eine Bühne.
Ein Foto von Lilli, die auf einem Konzert ist – hinter ihr befinden sich viele Personen und eine Bühne.

Ich feiere so oft wie möglich – und liebe es!

Hat hier jemand Veranstaltungen gesagt? Ob mal ein Konzert, eine ruhige Ausstellung oder vier Tage voller Dröhnung auf einem Festival. Alles ist dabei! Und ich mittendrin.

Ich gehe so gut wie jedes Wochenende (oder auch mal unter der Woche 😊) feiern, auf Konzerte oder einfach auf private Partys. Ich liebe Musik, ich liebe es, neue Leute kennenzulernen, und ich liebe vor allem einfach, mittendrin zu sein. Ich lebe in einer Großstadt, weshalb es nicht so schwer ist, abends einen Club oder eine Bar zu finden. Auch finden hier regelmäßig Konzerte statt, was man als Musikliebhaber*in natürlich in vollen Zügen nutzen kann. Ich bin auch sehr traditionell als Münchnerin groß geworden, weshalb Volksfeste mein zweites Zuhause sind.

Barrieren? Ich finde meinen Weg!

Auf irgendetwas achten, tue ich in den meisten Fällen nicht. In Bierzelten gibt es mittlerweile immer eine Rollstuhltoilette. In Clubs mache ich mir da auch keinerlei Gedanken, da ich auch auf normale Toiletten gehe. Es ist zwar ultra eng, aber mit geballter Kraft von meinen Begleitungen geht das immer! Wichtig ist einfach, dass die Toilette ohne Stufen zu erreichen ist. Im Vorfeld checke ich immer die Aufzug-Situation ab. Komme ich rein? Was sind das für Aufzüge? Denn in Altbauten gibt es oft Aufzüge, in die Rollstühle gar nicht reinpassen.

Meine Assistent*innen sind Teil des Abenteuers

Ich benötige dauerhaft Hilfe. Also sind meine Assistent*innen immer mittendrin. Zusätzlich gehe ich auch mit Freund*innen los, selten allein ohne Freunde. Umso später der Abend wird, umso größer wird immer die Gruppe. Alle Freund*innen kennen meine Assistent*innen und zusammen haben wir dann immer viel Spaß!

Improvisation ist mein Alltag

Auch bei Unternehmungen mache ich mir oft wenig Kopf! Klar, wenn es Konzerte sind, ist es schon wichtig, dass ich die barrierefreien Tickets bekomme - da telefoniert man sich schon oft die Finger wund… Aber zum Beispiel in Bars oder Restaurants findet man entweder vorher die Infos online, man ruft kurz an oder oftmals gehen wir auch einfach hin und schauen uns die Situation live an.

Und trotzdem sind Barrieren meine täglichen Begleiter. Manchmal findet man Lösungen. Zum Beispiel eine Stufe mit irgendwelchen Holzbrettern zu überwinden. Oder wir versuchen den Weg freizuräumen.

Wenn sich eine Lösung finden lässt, dann ergibt die sich meistens direkt aus der Situation heraus. Man wird definitiv kreativ!

Würde ich alle Herausforderungen in meinem Leben aufschreiben oder in Erinnerung behalten, könnte ich wahrscheinlich einen Roman füllen. Herausforderungen sollte man annehmen und das Beste daraus machen. Ich habe immer versucht, eine Lösung zu finden, und um Hilfe gebeten, wenn es nötig war. Oftmals kommt einem das Umfeld super entgegen und versucht, alles möglich zu machen. Ich atme tief durch. Nur den Kopf stecke ich niemals in den Sand.

Selbstbewusst durch die Menge

Und während andere denken: „Hilfe, so viele Menschen!“ – gehe ich einfach mitten rein! Ich war noch nie jemand, der am Rand stand. Schon als Kind wollte ich immer mittendrin dabei sein.

Das Wichtigste ist, dass ihr euch wohlfühlt. Blicke von anderen lassen sich nicht vermeiden – aber darüber kann man hinwegsehen.

Ein Foto von Lilli, die ein Selfie von sich auf einem Konzert macht, während sie in die Kamera lächelt.
Ein Foto von Lilli, die ein Selfie von sich auf einem Konzert macht, während sie in die Kamera lächelt.

Ein Selfie von Lilli auf einem Konzert

Alle haben das Recht an Veranstaltungen teilzunehmen, nehmt also auch euer Recht wahr.

Macht Veranstalter im Nachgang auch auf Barrieren aufmerksam. Schreibt denen E-Mails und teilt ihnen mit, was grobe Fehler sind. Auch ich habe schon sehr oft teilweise böse E-Mails geschrieben. Und oftmals wurden genau diese Sachen dann verbessert. Es ist immer eine Frage der Einstellung. Wir wissen, wie es am besten läuft – also sollten wir diese Tipps weitergeben, damit sich andere verbessern können.

Ich wünsche euch nun bei euren nächsten Veranstaltungen ganz, ganz viel Spaß!


Lilli,
Jahrgang 2001, SMA Typ II

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