Nicht den Durchblick verlieren – Mein persönliches Inventarsystem mit SMA

Als jemand, der mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) lebt, habe ich gelernt, meinen Alltag anders zu gestalten, als viele Menschen ohne Behinderung. Statt mich spontan im Haushalt zu orientieren, verlasse ich mich auf mein sorgfältig entwickeltes Inventarsystem. Dieses System hilft mir, den Überblick über meinen Hausrat zu behalten und meinen Alltag selbstbestimmt zu gestalten.

In meiner vorherigen Wohnsituation war es für mich schwierig, spontan im Kühlschrank nachzusehen, welche Lebensmittel oder zubereiteten Speisen vorhanden waren. Ich war auf die Informationen anderer angewiesen. Leider führten Kommunikationsprobleme und unklare Aufbewahrung oft dazu, dass ich nicht wusste, was wirklich verfügbar war. Um dieser Herausforderung zu begegnen, begann ich, meine Einkäufe und Lebensmittel in einem Tabellenkalkulationsprogramm zu dokumentieren. Dies half, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und den Haushalt effizienter zu gestalten.

Nach meinem Umzug in eine eigene Wohnung habe ich das System weiterentwickelt. Von einfachen Tabellen ging ich über zu komplexerer Software für die Warenwirtschaft, stellte jedoch fest, dass dies für meinen Bedarf zu umfangreich war. Nach einer Phase ohne jegliches Inventarsystem kehrte ich schließlich zu einer vereinfachten Methode zurück. Diesmal nutzte ich eine Notizen-App, die es mir ermöglichte, schnell und auch mobil auf mein Inventar zuzugreifen.

• Überblick und Selbstbestimmung: Ich behalte stets den Überblick über meinen Hausrat und kann meinen Haushalt trotz SMA selbstbestimmt führen.
• Effiziente Zusammenarbeit mit Assistenzkräften: Mehrere persönliche Assistenten unterstützen mich im Haushalt. Dank des Systems können sie schnell und effizient arbeiten, auch wenn sie unterschiedliche Kenntnisse über meinen Haushalt haben.
• Erleichterung der Alltagsaufgaben: Durch gezielte Suchanweisungen kann ich die Arbeit meiner Assistenzkräfte erleichtern, was die Alltagsorganisation effizienter macht.

Trotz der Vorteile gibt es immer noch Herausforderungen. Manchmal vergesse ich, neue Gegenstände einzutragen, oder andere platzieren Dinge anders, als ich es erwarten würde. Regelmäßige Inventuren sind notwendig, um Fehlbestände und Irrtümer zu vermeiden.

Aktuell denke ich darüber nach, zu einer strukturierteren Tabellenform zurückzukehren, um einen noch besseren Überblick zu behalten. Mein System ist ein fortlaufender Prozess, und ich bin offen für weitere Anpassungen, um das optimale Hauswirtschaftstool für mich mit SMA zu entwickeln.

Screenshot vom neuen Inventarsystem des Autors, in Form einer Übersichtstabelle in Excel.

Screenshot vom alten Inventarsystem des Autors, welches als Notizbuch in Microsoft Notes angelegt worden ist.