Alltag mit SMA: Kleine Ausflüge finde ich groß – Warum nicht auch in den kleinen Alltagsdingen Freude finden?

Achtung, jetzt kommt erst einmal eine „schockierende Beichte“: Mein Partner und ich lieben es, in Supermärkte zu gehen! 😅

In einer für andere Menschen vermutlich vollkommen nervtötenden Art und Weise schlendern wir alle Gänge hoch und runter, schauen, erörtern und kaufen uns durch das gesamte Sortiment. Unser großes Ziel ist es, alle (und ich betone: alle❗️) Supermärkte im Umkreis von 50 km kennen zu lernen. 🏁

Einkaufen ist für uns also nicht nur schnöde Alltagssache, sondern eher ein kleiner Ausflug ohne größere SMA-bedingte Hürden. 🛍️

Es ist jedoch niemals gut, sich einseitig festzulegen. Daher sind wir so verwegen und haben auch noch andere Freizeitziele. :-)

Als jemand, der sich bewusst gegen ein eigenes Auto entschieden hat, bin ich natürlich nicht ganz so frei und flexibel wie Autobesitzer. Das macht aber gar nichts, denn beruflich sitze ich an der Quelle, da wir einen eigenen Fahrdienst haben. Und den nutze ich natürlich richtig gerne. 🚐💨

Ich finde es furchtbar lästig, unterwegs auf die Toilette zu gehen und bevorzuge daher Ausflüge, die nicht länger als maximal 6-8 Stunden dauern. Das reicht mir dann auch körperlich, denn Autofahren empfinde ich als anstrengend. Das ständige Stoppen, Anfahren und Kurven nehmen erfordert es, dass ich mit der Muskulatur dagegen arbeite. Zudem sitze ich bei unserem Auto direkt auf der Achse, so dass sich jede Erschütterung auf meine Wirbelsäule überträgt. Es gibt Lustigeres.

Zum Glück für mich gibt es ein großartiges Museum in der Nähe, welches ich liebend gern von Zeit zu Zeit besuche. Hierhin zieht es mich immer wieder, denn nicht nur die Dauerausstellungen, sondern auch die thematisch wechselnden Angebote begeistern mich. Meistens zumindest. 😉

Wenn ich noch mehr Action brauche, als das Museum bieten kann :-), gehe ich dann wieder zum Shoppen über. Denn ich bin ein echter Fan von Ikea oder anderen Möbelhäusern. Tatsächlich finde ich es einfach schön, mir Inspirationen zu holen, die ich sowieso nie umsetze. Es ist aber einfach nett, nach den aktuellen Trends zu schauen, Leute zu beobachten, ein bisschen zu stöbern und hier und da etwas Schnickschnack zu kaufen. Zum krönenden Abschluss kann ich dann vielleicht noch gemütlich einen Kaffee trinken.

Aber es sind nicht nur inhäusige Angebote, die mir Spaß machen, sondern ich bin auch gerne in der Natur und an der frischen Luft. 🌿🍃

In der Nähe haben wir einen Tierpark, der bedingt rollstuhlgerecht ist. Dort gibt es verschiedene einheimische Wildtiere zu beobachten. Untergebracht sind sie in einer sehr hübschen Waldanlage. Natürlich gibt es schon mal den ein oder anderen Waldweg, der dann nicht befahrbar ist, aber ich muss nicht auf Biegen und Brechen überall mit meinem Rollstuhl hinkommen. Die Wege, die ebenerdig genug sind, damit ich gut darauf fahren kann, genügen mir vollkommen.

Apropos bedingte Barrierefreiheit: Wenn ich mich mit anderen Leuten treffe, habe ich auch kein Problem damit, wenn ich nicht überall zu 100 % teilhaben kann. So waren wir kürzlich beim Bowling und treffen uns nächste Woche auf der Minigolf-Anlage.

Bei Ausflügen und Unternehmungen geht es mir darum, dabei zu sein, aber mich kräftemäßig nicht zu verausgaben. Mit diesem Gedanken kann ich dann auch die weniger barrierefreien Aktivitäten genießen und achte dabei auf mein Wohlbefinden.