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Von der Angst, etwas zu verpassen – FoMO – „Fear of Missing Out“

The „fear of missing out“, also zu Deutsch die „Angst, etwas zu verpassen“, oder kurz „FoMO“ wird immer wieder gerne hauptsächlich der jüngeren Generation zugeschrieben.

Eine Gruppe von Freunden verbringt ihre Freizeit gemeinsam an einem See. Die Jugendlichen sitzen in der Sonne und schauen aufs Wasser.
Eine Gruppe von Freunden verbringt ihre Freizeit gemeinsam an einem See. Die Jugendlichen sitzen in der Sonne und schauen aufs Wasser.

Für SMAler:innen mehr als nur ein Generationentrend

Wie die Bezeichnung schon impliziert, geht es dabei um ein Gefühl der Beklemmung bzw. die Sorge, etwas zu verpassen. Eine soziale Interaktion, eine besonders tolle Erfahrung oder sonst irgendetwas sehr Schönes. Der Begriff FoMO wurde tatsächlich 2004 erstmalig explizit und im Zusammenhang mit der damals noch jungen, digitalen Generation in einer amerikanischen Zeitschrift erwähnt.

Das natürliche Bedürfnis dazuzugehören

Dabei ist FoMO kein ausschließliches Problem der jüngeren Generation. Tatsächlich ist diese Angst, etwas zu verpassen, so alt wie die Gesellschaft selbst. Denn Menschen waren schon immer in Gruppen organisiert. Gruppenzugehörigkeit ist ein menschliches Bedürfnis. Allerdings ist man immer nur zeitweise Teil einer Gruppe. Somit liegt es in der Natur der Sache, dass man gelegentlich etwas verpasst. Die moderne Kommunikationstechnik verstärkt dieses Phänomen jedoch. Immer wieder befürchten (nicht unbedingt junge, vor allem aber über die sozialen Medien sehr vernetzte) Menschen, falsche Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie ihre Zeit verbringen. So könnten sie dann besondere Ereignisse, die beste Party, den schönsten Spieleabend oder auch nur den wundervollsten Sonnenuntergang in der angesagtesten Stadt verpassen. Denn dank der modernen Technik, wird man ja sofort darüber informiert, was gerade im „Freundeskreis“ passiert und wo man alles nicht dabei ist.

Überall dabei sein wollen und doch nie so richtig dabei

Diese ständige Sorge verunsichert Menschen natürlich. Sie führt zu Unruhe und Nervosität, Sprunghaftigkeit bei der eigenen Planung bis hin zu Konzentrationsproblemen. Zu den sozialen Netzwerken kann eine pathologische Abhängigkeit entwickelt werden. Man ist also viel mehr als geplant und auch in eigentlich unpassenden Situationen (also während des Essens oder wenn man sich gerade tatsächlich mit anderen Menschen trifft) online. Und fühlt sich (teilweise sogar körperlich) unwohl, wenn man offline unterwegs ist. Es kann einen sogar traurig machen, wenn Freunde sich treffen und Spaß haben, während man nicht dabei ist. Dabei ist es ja nur natürlich, dass man nicht überall dabei sein kann. Menschen mit FoMO versuchen dies trotzdem. Und dabei passiert ihnen dann das, was sie eigentlich am meisten befürchten: Sie verpassen das Hier und Jetzt. Den aktuellen Moment. Den Augenblick. Denn in Gedanken sind sie schon wieder bei ihrem nächsten Termin (oder sogar Terminen) und bei all den Freunden, bei denen sie gerade nicht sind.

Weitere Dimension für SMAler:innen

Für Menschen mit SMA, beziehungsweise allgemein für behinderte Menschen, hat FoMO noch einmal eine ganz andere Dimension. Denn im Gegensatz zu unseren Mitmenschen können wir von vornherein bei vielen Dingen nicht dabei sein. Auch im Jahr 2022 ist unsere Welt, ist unsere Gesellschaft, leider immer noch weit davon entfernt, barrierefrei zu sein. Dadurch sind wir von einer Vielzahl von Aktivitäten grundsätzlich ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass wir mit unseren Kräften wesentlich besser haushalten müssen. Denn wir haben gar nicht erst so viele davon wie unser Freundeskreis. Um nicht auch Opfer der negativen Folgen von FoMO zu werden, müssen wir deshalb besonders aufmerksam sein und ggf. rechtzeitig entgegenwirken.

Im Hier und Jetzt leben

Um die negativen Folgen von FoMO abzufedern, ist der erste und wichtigste Schritt zunächst einmal, zu erkennen und sich selbst einzugestehen, dass man mit diesem Phänomen zu kämpfen hat. Als nächstes kann man dann daran arbeiten, die fördernden Faktoren zu reduzieren. Dabei hilft zum Beispiel:

Online-Zeiten begrenzen und sich aktiv mit dem Hier und Jetzt befassen.

Dann merkt man häufig auch, dass viele der Dinge, die man befürchtet, zu verpassen, gar nicht wirklich relevant waren. Wenn man sich dann noch bewusst darüber Gedanken macht, für welche Aktivitäten man seine begrenzten Kräfte einsetzen will (z.B. mit einer Löffel-Liste), dann ist man fast schon einer ganzen Generation weit voraus.

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