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Assistenz-Suche – Teil 2 – Podcast – Wie läuft das Bewerbungsgespräch ab?

Hier erzählt SMA-Patientin Ilona von den Bewerbungsgesprächen mit Assistenz- und Pflegepersonal.

Video-Transkript

„Ich habe da natürlich so einen roten Faden im Kopf, woran ich mich ein bisschen entlang hangle. Je älter ich werde, umso mehr merke ich, dass ich mir doch mal einen Fragenkatalog aufschreiben könnte. Ich habe es aber bis jetzt immer sehr spontan einfach im Gespräch weiterentwickelt, was mich jetzt in dem Moment interessiert. Ich denke auch, dass ich das eher so beibehalte, weil ich immer wieder merke, dass jeder Mensch individuell unterschiedlich ist. Da gibt's ein paar Hauptfragen, die man natürlich immer abfragt, aber ansonsten lasse ich mich da eher leiten, wie derjenige auftritt. Er soll ja eher sprechen, nicht ich. Ich versuche immer so ein bisschen, dass die Leute von sich aus frei was erzählen, aber alles andere ist dann eher spontan. Ich habe also ein relativ langweiliges Vorgehen. Ich habe immer mal überlegt, ob ich ganz um die Ecke gestellte Fragen stelle. Nein, mache ich eigentlich gar nicht. Ich bin da sehr direkt.

So einen – ganz oldschool – selbst gemachten Frage-Zettel habe ich mir mal gemacht. Das waren eigentlich eher so Stammdaten. Sodass man Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail auf jeden Fall schon mal von dem Bewerber hat, ohne selber schnell mitschreiben zu müssen.

Dann frag ich natürlich sowas ab, wie Stärken und Schwächen, wie derjenige sich selbst einschätzt. Das ist immer eine ganz witzige Situation, weil die Leute dann natürlich sagen: „Ja, wie, ich weiß nicht, was sind denn meine Schwächen?“ Und dann sag ich: „Ja, Schwächen können ja auch Stärken sein! Von daher schreib rein, was dir spontan als erstes einfallen würde. Was würden deine Eltern oder deine besten Freunde sagen?“ Dann hoffe ich natürlich, dass man ehrlich reinschreibt. Aber wie gesagt, das ist eher so ein fast schon lustiges Angehen an diese Frage. Wo man einen Moment innehält und überlegt, was sind Stärken, was sind Schwächen. Bin ich überhaupt ehrlich? Sage ich das jetzt? Und das ist aber das Einzige, was ich dann über so einen Zettel am Ende des Vorstellungsgesprächs mir aufschreiben lasse.

Ansonsten frage ich ab: Was für einen Zeitumfang an Wochenarbeitsstunden, Monatsarbeitsstunden derjenige sich vorstellen kann. Das war früher eine ganz wichtige Frage für mich: Wie lange er bei dieser Arbeit bleiben möchte. Ich habe früher Leute, die sich unter einem Jahr so einen Job vorstellen konnten, gar nicht erst weiter bewerben lassen, denn man kann locker sagen: Ein halbes Jahr braucht jemand, bis er überhaupt soweit eingearbeitet ist, dass er einigermaßen routiniert, für mich nicht mehr so anstrengend, eingesetzt werden kann. Wenn da jemand früher gesagt hat, in einem Jahr will ich auswandern oder wegziehen, dann habe ich, wenn ich genug Leute hatte, schon gesagt: „Ein Jahr ist mir zu kurz!“ Mittlerweile bin ich so, dass ich die Frage gar nicht mehr stelle. Man kann schon froh sein, wenn die sagen, für ein halbes Jahr suchen sie was. Dann wollen sie aber wieder drei Monate in den Urlaub fahren oder ein halbes Jahr um die Welt reisen. Es ist einfach die Regel geworden, dass die sehr kurzlebig geworden sind, was für mich, uns, dadurch nochmal schwieriger wird. Man hat kaum noch Leute, die Routine aufbauen. Es ist kaum noch zu schaffen.“

Ilona, SMA-Patientin (Typ IIa)

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Fortsetzung folgt...

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Text Biogen-71096, Video Biogen-71097

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